Ein Auto. Acht Tage. Drei Länder. Zwei Leute. Null Planung. Von Hamburg über Dänemark nach Schweden. Zwischen Sonnenschein an versteckten Badestellen und zuhause vergessenen Regenjacken für skandinavisches Wetter. Knappe 2.600 Kilometer auf den Straßen, nächtliche Fährfahrten und Grenzübergänge auf atemberaubenden Brücken.
Wenn man mich vor ein paar Jahren gefragt hätte, ob ich mal einen Campingtrip mit dem Auto irgendwohin machen wollen würde, dann wäre ich wahrscheinlich Kopfschüttelnd davon gerannt. Jetzt hat es mich dann doch irgendwie gereizt, die Erfahrung zu machen und mit relativ wenig Geld relativ viel von zwei Ländern sehen zu können.
Von Hamburg nach Dänemark.
Der Startschuss fiel in HAMBURG, wo der Vormittag noch zum ausgiebigen Frühstück und Planen genutzt wurde. Während eines Spaziergang durch das Planten un Blomen fiel die Entscheidung: Es soll zuerst nach Dänemark gehen. Am späten Nachmittag fanden wir uns also schon im dänischen Touristenparadies BLAVAND wieder. Ein Ort der zwar super schön ist, aber durch die vielen Touristen hielten wir es dort nur für ein Abendessen am Strand durch.
Da meine Schwester und ihr Freund auch einen Roadtrip durch Skandinavien machten, trafen wir die beiden an unserem zweiten Tag an einem Surferspot in RINGKOBING. Dort saßen wir den Tag am Strand, hauptsächlich windgeschützt, denn wie sich schnell herausstellte, hatten wir das Wetter ganz schön unterschätzt. Aber was eignet sich zum Surfen am Besten? Wind natürlich. So zog es ein paar Kitesurfer auf das Wasser (so auch Hans) und wir guckten vom Ufer zu. Weiter ging es abends Richtung KLITTMOLLER. Am nächsten Tag wollten wir nämlich in SKAGEN ankommen, der nördlichste Punkt Dänemarks, an dem die Nordsee und Ostsee aufeinander treffen. Für mich unvorstellbar, dass zwei Meere eine unterschiedliche Strömung haben aber trotzdem ineinander übergehen können. Aber: Ich habe es gesehen – es funktioniert…irgendwie.
Hej Sverige.
In der gleichen Nacht überquerten wir noch mit der Fähre die Grenze nach Schweden und fanden uns am nächsten Tag in den Gassen von GÖTEBORG wieder. Göteborg hatte uns leider nicht so schönes Wetter bestellt, dass es uns nach einer Tour durch das HAGA Viertel wieder auf die Straße zog. Unser nächster Stop war die moderne aber gleichzeitig traditionelle Stadt JÖNKÖPING – eine meiner liebsten Städte der Tour. Für die Nacht fanden wir hier einen wunderschönen Campingspot in der Nähe von HUSKVARNA – ein Aussichtspunkt über dem Vättern, der schon fast märchenhaft war.
Am nächsten Tag ging die Reise weiter nach STOCKHOLM, wo wir abends die GAMLA STAN entdeckten. Der zweite Tag in der schwedischen Hauptstadt sollte mit einem Besuch des Rathauses und einem Spaziergang im modernen Stadtteil SOFO beginnen. Hier reiht sich ein schöner Shop an den anderen und auch Cafés lassen sich hier einige finden. Und auch wenn es in Stockholm unglaublich viel geregnet hat und ich nachher nur noch froh war im warmen Auto zu sitzen, hat mir der Vibe der Stadt sehr gut gefallen.
Da der nächste Stop Malmö sein sollte, machten wir uns zurück auf die Straße. Leider suchten wir in dieser Nacht fast 2 Stunden nach einem Spot zum Schlafen. Der Camping-Spot-Gott hat es aber dennoch sehr gut mit uns gemeint und uns an dem schönsten Campingspot mit direkten Zugang zu einem ruhigen See und strahlenden Sonnenschein aufwachen lassen. Es war so schön, dass wir kaum noch weg wollten.
Von Schweden nach Dänemark.
Im MALMÖ blieb uns somit nur noch der Abend übrig, was aufgrund des Stadtfests und der damit völlig überfüllten Stadt für mich vollkommen in Ordnung war. Wir schliefen dann an einem für Camper bekannten Strand ganz in der Nähe von Malmö, bis wir nach unserem letzten Frühstück in Schweden die Öresund Brücke nach KOPENHAGEN überquerten.
In Kopenhagen angekommen zogen wir erstmal das klassische Touristen-Programm durch und schauten uns die bunten Häuser in NYHAVN an. Wirklich ein total schöner Spot, der natürlich auch viele Touristen anzieht. Nach einem Spaziergang durch die Gassen von Kopenhagen konnte der Vibe der Stadt überzeugen und machte Kopenhagen für mich zur schönsten Stadt des Roadtrips. Zum Abschluss gönnten wir uns noch Burger und Softeis und machten uns dann wieder auf den Weg Richtung Heimat. Es sollte zwar die letzte Nacht im Auto werden, irgendwie fuhren sich die Kilometer dann aber doch schneller als gedacht. Am nächsten Morgen wachten wir also wieder in Rostock auf, hatten eine warme Dusche und einen prall gefüllten Kühlschrank fürs Frühstück.
Mein Fazit:
- Camping im Auto ist eigentlich gar nicht so schlimm wie Camping im Zelt.
- Ich bin und bleibe ein Schweden-Fan.
- Man sollte nicht nur Sommersachen einpacken wenn man auf einen Roadtrip (nach Skandinavien) geht.
- Urlaub muss nicht immer teuer sein.
Meine Tipps:
- Campingduschen sind wirklich nice. Zwar dauert es eine Weile bis warm werden, aber auch mit kalten Wasser wird man sauber.
- Für die Umweltfreunde: In den Kaffeehäusern dort gibt es reusable Kaffeebecher für 2€ – so braucht man nicht immer einen Pappbecher nehmen (sehr guter Tipp einer Followerin). Außerdem ist es immer wieder eine Eintrittskarte für kostenlose Toiletten und zum Aufladen von Elektrogeräten.
- Für Campingspots am besten die kleinen Straßen die zu Seen führen anfahren. Meistens sind das private Straßen die zu Wohnhäusern führen. Manchmal hat man aber Glück uns findet einen netten Campingspot.
- In Schweden und Dänemark haben wir hauptsächlich an den Straßen geparkt. Dort war es meist günstiger als im Parkhaus.