Die Wochen zogen in letzter Zeit nur so an mir vorbei. Mein Terminkalender ist voll und ich habe gefühlt 30.425 Dinge die ich noch erledigen muss. Trotzdem sind es nur noch drei Tage, bis ich meine Kartons fertig gepackt haben muss, meine Schlüssel abgebe und neue Schlüssel in die Hand nehme.
Schüssel für eine neue Wohnung – meine erste eigene Wohnung. Eine kleine Wohnung in einer völlig neuen Stadt. In einer Stadt die ich nicht kenne und die weit weg von meinen Zuhause ist und all dem, was ich mir in den letzten zwei Jahren aufgebaut habe. Freunde, Kontakte und Sicherheiten.
Aber die Entscheidung nach Stuttgart zu gehen ist eine Entscheidungen die ich aus freien Willen, großer Überzeugung und viel Neugier getroffen habe. Ich will etwas Neues, etwas erleben und ganz viel lernen. Ein bisschen bei Null starten, mich selbst herausfordern und noch mal ein wenig selbstsicherer werden. Mir selbst beweisen, dass ich den richtigen Weg gehe.
In drei Tagen geht es nun also nach Stuttgart, um mein Bachelorstudium in Online Medien Management anzufangen. Ein Studium, dass meiner Meinung nach die perfekte Ergänzung zu meiner Ausbildung zur Medienkauffrau ist und für das es sich lohnt, noch mal in eine andere Stadt zu ziehen. Nachdem ich die Wahl zwischen einem Lehramststudium in Rostock und dem Studium in Stuttgart hatte, stand ich vor zwei Träumen und wusste dass ich einen davon platzen lassen muss. Da ich beides total gerne gemacht hätte und Entscheidungen treffen nicht mein Ding ist, habe ich mich einfach für den schwereren Weg entschieden: Stuttgart.
Einige denen ich davon erzähle, fragen mich natürlich: „Warum Stuttgart?“. Aber warum nicht Stuttgart? Weil es viel zu einfach wäre, irgendwo im Norden zu studieren und weil ich die Uni sehr beeindruckend finde. Weil ich Tapetenwechsel mag und weil ich extrem jung bin und jetzt gerade die Zeit ist, um weiter weg zu gehen.
Was in mir drin passiert, hat momentan aber leider recht wenig mit der Überzeugung zu tun, dass ich das Richtige mache. In mir drin passiert sowas wie Unsicherheit, weil ich alle meine Freunde zurück lasse, meine Familie weit weg ist und ich all die Orte die ich so sehr liebe, länger nicht sehen werde. In Hamburg hatte ich die letzten Wochen eine tolle Zeit und mit jeden Umzugskarton den ich packe, tut es mir ein bisschen mehr weh zu gehen. Neben diesem Gefühl tritt aber noch ein ganz anderes auf und das ist die Vorfreude darauf, neue Leute kennenzulernen, eine andere Stadt zu entdecken und mal einen Schritt aus meiner Comfortzone herauszutreten. Und ich bin mir sicher: meine Comfortzone werde ich in den kommenden Wochen öfter mal verlassen müssen.
Am Ende hoffe ich einfach, dass die Vorfreude siegt, die Studienzeit fabelhaft wird und die Entscheidung die richtige war.